Bau von Hochwasserrückhaltebecken

ca. 40

Maßnahmen

Ortschaften und Städte können bei Hochwasserereignissen durch Gewässer bedroht sein, die an ihnen vorbei- oder durch sie hindurchfließen. Hier schaffen Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Abhilfe. Sie nehmen Wassermengen, die in Ortslagen zu Schäden führen, auf und lassen nur eine gedrosselte Menge in den Unterlauf. Die Becken sind in der Regel eingedeicht oder riegeln durch ein Querbauwerk eine vorhandene Senke oder ein Tal ab.


Gezielte Lenkung von Hochwasser

ca. 25

Maßnahmen

Wenn ein Gewässer sehr viel Wasser führt, kann es Sinn ergeben, Anteile des Wassers mittels Hochwasserlenkung über gezielte Maßnahmen gefasst abzuleiten und somit für eine Entlastung des eigentlichen Gewässerlaufs zu sorgen. Hierzu können neue Abschlagsgräben angelegt oder entsprechend ausgelegte Straßenverläufe genutzt werden, um das „Zuviel“ an Wasser schadlos zu lenken.


Errichtung von Treibgutfallen

ca. 10

Maßnahmen

Bei einem Hochwasser wird viel Treibgut mitgerissen. Das Treibgut kann zu Verblockungen zum Beispiel an Brückengeländern, Durchlässen und Engstellen führen, was den Wasserstand nochmals steigen lässt. Durch die hohe Fließgeschwindigkeit des Wassers hat das Treibgut überdies eine enorme Zerstörungskraft durch die Wucht des Aufpralls. Mit Treibgutfallen im Gewässer oberhalb von Ortslagen wird das Treibgut zurückgehalten, an einer Stelle konzentriert und dort gezielt entnommen.


Leistungsfähigkeitsanpassung von Brücken und Durchlässen

ca. 10

Maßnahmen

Durchlässe und Brücken stellen häufig künstlich geschaffene Nadelöhre für den freien Wasserabfluss dar. Gerade bei Hochwässern können sie sich als nicht ausreichend leistungsfähig erweisen, um große Wassermassen durchzuleiten. Aufweitungen sorgen dafür, dass mehr Wasser unter die Brücke oder „durch das Rohr“ passt. Dazu müssen hydraulische Überprüfungen stattfinden, die zu einer Anpassung von Bauwerken führen können.


Anpassung von Ufermauern, Böschungen und Deichen

ca. 20

Maßnahmen

Ufermauern und Böschungen konnten im Juli 2021 das Wasser nicht zurückhalten. Sie wurden überströmt und teilweise stark beschädigt. Ebenso Deiche. Der Wasserverband wird hydraulische Überprüfungen vornehmen und hier mehr Raum für den Fluss etwa durch Deichrückverlegungen schaffen oder Deiche, Uferböschungen und Mauern erhöhen, um einen größeren Schutz zu erzielen als den, der für einen Schutz im Sinne der Hundertjährlichkeit erforderlich wäre.


Flächenumnutzungen für „Raum für den Fluss“

ca. 20

Maßnahmen

Ein wesentlicher Grund für Überschwemmungen bei starken Regenereignissen ist: Der Mensch hat den Gewässern in der Vergangenheit Raum weggenommen und sie eingeengt. Wo Ufermauern beschädigt wurden und wegbrachen, kann man an derselben Stelle möglicherweise eine rückverlegte Uferböschung anlegen, die das Flussprofil verbreitert und dem Gewässer so mehr Platz gibt.


Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen

ca. 35

Maßnahmen

Der Mensch hat die Gewässer baulich stark verändert. Breit mäandrierende Flussverläufe wurden begradigt und die Fließgewässer in ein enges Korsett gezwängt. Wehrstufen zum Gefälleausgleich stellen Hindernisse für die freie Wanderung von Fischen und anderen Lebewesen dar. Durch einen naturnahen Rückbau (Renaturierung) von Gewässerstrecken erhält der Fluss wieder Raum, seinen Lauf selbsttägig (eigendynamisch) zu verändern.


Objektschutz an der Kläranlage Eschweiler

Hochwasserangepasster Objektschutz

Objektschutz an der Kläranlage Eschweiler
Welche Maßnahme wird durchgeführt?: Hochwasserangepasster Objektschutz an der Kläranlage Eschweiler.
Wo und was wird gemacht?: Die in den Kellerräumen befindlichen Schaltschränke werden auf eine Höhe aufgeständert, die über dem Wasserstand des Juli-Hochwassers 2021 liegt.
Was soll erreicht werden?: Es laufen Maßnahmen zur Schadensbeseitigung sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes sensibler Anlagenteile vor Hochwasser, damit der Betrieb auch im Hochwasserfall sichergestellt werden kann.
Wer ist zuständig?: Der WVER.
Wann ist sie umgesetzt?: Mittelfristig (3 – 10 Jahre).

Naturnahe Umgestaltung der Entwässerung des Münsterwaldes

Hochwasserangepasste Flächenbewirtschaftung im Einzugsgebiet

Naturnahe Umgestaltung der Entwässerung des Münsterwaldes
Welche Maßnahme wird durchgeführt?: Naturnahe Umgestaltung der Entwässerung des Münsterwaldes oberhalb von Friesenrath. Im Zuge der Maßnahme: Hochwasserangepasste Flächenbewirtschaftung im Einzugsgebiet.
Wo und was wird gemacht?: Die Gräben und auch Fließgewässer sollen bei Spitzenbelastungen Überläufe in Richtung Wald erhalten, um den Abfluss zu verzögern. Zudem ist vorgesehen, kleine Teiche und Auenbereiche anzulegen.
Was soll erreicht werden?: Durch diese Einzelmaßnahmen entsteht eine Landschaft, die mehr Wasser in der Fläche halten kann. Die Inde wird entlastet. Die genannten Ortslagen werden so besser geschützt, zudem naturnah und kostengünstig. Sie befinden sich auf dem Stadtgebiet von Aachen.
Wer ist zuständig?: Das Gemeindeforstamt der Stadt Aachen.
Wann ist sie umgesetzt?: Mittel- bis langfristig (3 bis 10 Jahre).

Renaturierung eines Inde-Abschnitts in Eschweiler-West

Umsetzung von Renaturierungsmassnahmen

Renaturierung eines Inde-Abschnitts in Eschweiler-West
Welche Maßnahme wird durchgeführt?: Renaturierung eines Inde-Abschnitts in Eschweiler-West.
Wo und was wird gemacht?: Die Inde fließt bisher in einem geregelten Verlauf an der Fläche vorbei. Hier wird die Inde aufgeweitet und ein rückwärtiger Altarm hergestellt. Gleichzeitig werden Wehre zurückgebaut, sodass Fische und andere Lebewesen ungehindert bachaufwärts wandern können.
Was soll erreicht werden?: Es entsteht Platz für eine Aue und für den Rückhalt (Retention) von Wasser.
Wer ist zuständig?: Der WVER.
Wann ist sie umgesetzt?: Kurzfristig (1 – 3 Jahre).